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28. March 2024 09:24:54

Reisearchiv 2010

Studienfahrt "Die Staufer und Italien“ zur Ausstellung in Mannheim am 24.10.2010
... lässt eine Blütezeit des Mittelalters lebendig werden
 
Eine der wichtigsten Ausstellungen im Herbst 2010 lässt uns als Besucher ins Mittelalter eintauchen. Am 24.10.2010 starten wir um 7 Uhr zu unserer Reise nach Mannheim. Das Interesse an der Fahrt war groß und 40 „DIGler“ wurden nicht enttäuscht.
 
Schon zu Beginn der Fahrt erhielten wir von Herrn Schmitt-Falkenberg eine interessante, ausführliche, kurzweilige Schilderung darüber, welche politischen und kulturellen Errungenschaften der Dynastie der Staufer zu verdanken sind. Die Staufer sind das bedeutendste Herrschergeschlecht des 12. und 13. Jahrhunderts. Unter ihrer Regierung kam es zu einem Modernisierungsschub in Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Kunst.
 
Die Staufer waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht. Der Name Staufer leitet sich von der Burg Hohenstaufen auf dem am Nordrand der Schwäbischen Alb gelegenen Berg Hohenstaufen ab. Das Reich, das in seiner größten Ausdehnung von Nord- und Ostsee bis nach Sizilien reichte, war kein einheitlicher Zentralstaat moderner Prägung.
Die Reihe der Könige und Kaiser beginnt mit König Konrad III., der von 1138 bis 1152 regierte. Die prominentesten sind die Kaiser Friedrich I., Barbarossa 1152 bis 1190, sein Sohn Heinrich VI. 1190 bis 1197, dessen Gattin als Erbin das Normannenreich in Sizilien und Süditalien mit in die Ehe brachte sowie deren Sohn Friedrich II. 1212 bis 1250, der das Herrschaftsgebiet noch um das Königreich Jerusalem erweiterte. Konradin 1252 bis 1268 war der letzte legitime männliche Erbe der Staufer. Er wurde sechzehnjährig in Neapel 1268 öffentlich enthauptet.
Das Reiss-Engelhorn-Museum zeigte ca. 500 Exponate, wobei das Schwergewicht der Schau auf der Regierungszeit Kaiser Friedrich II. lag. Eines der wertvollsten Zeugnisse der staufischen Werkstätten aus Sizilien ist der seidene Krönungsmantel Friedrichs II., dessen in Goldstickerei ausgeführte Adler als Symboltiere des Heiligen Römischen Reiches ausgestattet sind.
 
„Neuer Glanz und Neues Wissen“ beschließen den Rundgang. Kaiser Barbarossa förderte die Universität in Mailand, Friedrich II. gründete die Universität in Neapel und die Medizinschule von Salerno. Wir bewunderten medizinische Instrumente, Münzen nach römischem Vorbild und natürlich die älteste erhaltene Abschrift einer Abhandlung über die Beizjagd und Vogelkunde. Viele Exponate zeugten von dem einsetzenden europaweiten Handel.
 
Nach dem ereignisreichen Vormittag fuhren wir nach Speyer zum gemeinsamen Mittagessen. Danach wurden wir gestärkt durch Speyer geführt und konnten dem Dom der Salier einen Besuch abstatten. Hier konnten wir eine Amtseinführung erleben, an der auch Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl teilnahm. Es war alles sehr feierlich. Gut informiert und gut gelaunt fuhren wir nach Kassel zurück und kamen so gegen 21 Uhr zu Hause an.
 
Ihre Brigitte Schmitt-Falkenberg